Abschied aus dem Kindergarten
Die Zeit rast.
Eben war unsere LittleNe noch ein frisch geschlüpftes Baby und nun verliert sie ihre ersten Zähne und soll den Kindergarten verlassen? Wir Eltern fragen uns immer wieder, wo die Zeit nur geblieben ist und wann unsere Kinder so groß geworden sind.
Einen Teil dieser Zeit hat unsere LittleNe im Kindergarten verbracht, ohne uns. Jeden Tag ein paar Stunden. Ich erinnere mich noch an den ersten Kindergartentag: Genau wie bei BigLu, liefen auch ein paar Tränchen an LittleNe´s großem Tag meine Wangen hinunter. Jede Träne mit einer Mischung aus Trauer und Stolz. Unsere Kleine war damals sehr happy, als sie endlich in den Kindergarten gehen durfte. Schließlich kannte sie das ja auch von ihrem großen Bruder. Die Eingewöhnung lief ganz gut, denn sowohl LittleNe als auch ich, kannten die Erzieherinnen bereits. Das machte vieles einfacher. Ich wusste, dass LittleNe gut aufgehoben sein würde und vertraute darauf, dass die Erzieherinnen meine Tochter genauso gut kennenlernen würden, wie zuvor schon unseren Sohn.
Heute laufen mir wieder die Tränen, auch aus einer Mischung aus Trauer und Stolz, denn unsere LittleNe feiert bald ihren Abschied aus dem Kindergarten. Sie ist voller Vorfreude auf ihren großen Tag, an dem sie aus dem Kindergarten rausgeschmissen wird. Auch ich muss in diesem Jahr Abschied vom Kindergarten nehmen und ich muss ehrlich zugeben, dass mir das sehr schwer fällt. Denn wir Eltern verabschieden uns nicht nur von „Erziehern“, sondern von Menschen, die unsere Kinder fast so gut kennen wie wir. Sie haben mit meiner Tochter gespielt, gesungen und gelacht. Sie haben sie kennen und lieben gelernt, so wie sie ist. Die Erzieher haben ihr immer die Zeit gegeben, die sie brauchte und doch haben sie unsere LittleNe auch aus der Reserve gelockt und ihr damit gezeigt, was sie alles erreichen kann, wenn sie es sich nur zutraut. Sie haben dabei geholfen aus einer schüchternen, kleinen Prinzessin; einen kleinen Rockstar zu machen, die sich mehr zutraut, sich beweist und ihre Meinung vertreten kann und trotz allem, nichts von ihrem lieblichen Charme verloren hat.
Der Kindergarten ist mehr als nur eine zeitweise Unterbringung der Kinder. Er ist ein Ort, wo Kinder Freunde finden, wo sie lernen Vertrauen aufzubauen und sich ein Stück von den Eltern abnabeln. Die Erzieher werden von Fremden zu Vertrauten, nicht nur für die Kinder, sondern auch für uns Eltern, wenn wir das zulassen. Wenn ich auf manche Erziehungsfragen keine Antwort gefunden habe, habe ich mir Rat bei unseren Erzieherinnen gesucht. Sie haben mir Tipps gegeben, mich unterstützt und auch Mut zugesprochen. Mal waren es kleine Gespräche zwischen Tür und Angel und manchmal wurden es größere Gespräche auf kleinen Stühlen. Immer wurde mir ein offenes Ohr geschenkt.
Während ich hier am Laptop sitze und darüber schreibe, füllen sich meine Augen wieder mit Tränen und es kommt mehr Bewunderung für unsere Erzieher in mir hoch. Für alle Erzieher. Es muss eine Menge Kraft kosten, sich jedes mal von neuem auf ein Kind und dessen Eltern einzulassen, um es nach ein paar Jahren wieder zu verabschieden. Bei dem Kindergartenabschied von unserem BigLu haben nicht nur die Eltern, das ein oder andere Tränchen verdrückt, sondern auch die Erzieher. Und ich war ihnen für jede einzelne Träne dankbar, denn die Tränen haben mir bewiesen, dass der Kindergarten ein Ort ist, wo man unsere Kinder mit offenen Herzen begleitet und sie nicht nur betreut!
Für den Abschied von LittleNe werde ich mir mindestens 2 Pakete Taschentücher einpacken, denn ich weiß, dass dieser Abschied sehr traurig sein wird. Auch wenn ich mehr fühle als Traurigkeit, nämlich ehrliche und tiefe DANKBARKEIT!
Liebe Grüße
NeLuMum