#pray for nice
Die ganze letzte Woche war ich mit meinem Weisheitszahn beschäftigt. Mit Schmerzen und allen Unannehmlichkeiten, die diese Situation mit sich brachte. Und heute Morgen werde ich wach und freue mich das erste Mal mit weitaus weniger Schmerzen aufzuwachen, als die vorherigen Tage. Ich schnappe mir noch im Bett mein Handy und scrolle durch die Neuigkeiten. Immer wieder lese ich Nizza, Frankreich, Terror.
Allein schon dieses Wort zu lesen, lässt mich erschaudern. Terror. Ich bin eigentlich niemand, der schnell in Angst verfällt. In der Welt passiert viel schreckliches, aber zur gleichen Zeit wird ein Kind geboren, heiraten Menschen oder wird jemandem sein größter Wunsch erfüllt. In solchen Momenten denke ich immer an all das Schöne, was auch stets präsent ist, um nicht den Blick für das Gute zu verlieren. Heute fällt es mir schwer. Meine Scheuklappen können nicht alles verbergen. Ich habe ein Video gesehen, das zeigt, wie ein weißer LKW auf Menschen zurast, die fröhlich und ausgelassen auf der Straße feiern. Menschen, die sich vorher noch ein Feuerwerk angesehen hatten und sich über dessen Schönheit gefreut haben. Wie oft stand ich schon auf einer Straße und habe mir voller Freude und oft auch mit Freudentränen in den Augen ein Feuerwerk angesehen. Und dann folgen Bilder von Menschen, die auf der Straße um ihr Leben laufen. Sie rennen weg und sind fassungslos und verstehen noch gar nicht, was in diesem Moment passiert. Menschen liegen auf der Straße, bewegungslos. Andere laufen verwirrt und geschockt durch die Straße.
Meine letzte Woche war geprägt von Schmerzen, Schmerzstillern und auch Selbstmitleid. Jetzt kommt mir das so klein und unwichtig vor, denn mein Schmerz ist nichts im Vergleich zu den Schmerzen, den all die Menschen in Nizza gerade erleben. Alle Menschen, die diesen Anschlag überlebt haben. All jene Angehörige, die auf diese grausame Weise einen geliebten Menschen verloren haben.
Wie kann ein Mann, 84 Menschen töten???